Energieeffiziente Kocher in Kherwara und Rishabhdev, Indien

In der dürregefährdeten Region Udaipur im Bundesstaat Rajasthan erhalten Familien verbesserte, energieeffiziente Kocher. In 18.500 Haushalten wurden die traditionellen Drei-Steine Herde und die Kochstellen aus Schlamm und Lehm durch energieeffiziente Kocher ersetzt. Das Klimaschutzprojekt zielt über einen Zeitraum von zehn Jahren (seit 2016) nicht nur auf Emissionsminderung, sondern gleichzeitig auf die sozioökonomische Entwicklung der Region.

Situation der Familien in Udaipur

95 % der Familien im Distrikt Udaipur kochen auf traditionellen Öfen. Dabei verbraucht eine Familie durchschnittlich 3.200 kg Holz pro Jahr, da die Öfen sehr viel Energie ungenutzt verlieren. Das Brennholz müssen Familien häufig kaufen, da Holz knapp und die nah gelegenen Wälder bereits gerodet wurden. Wenn das Einkommen nicht für Brennholz reicht, müssen Frauen bis zu fünf Stunden laufen, um Holz zu sammeln. Kochen Sie auf den traditionellen Öfen, sind sie zudem einer enormen Rauchbelastung ausgesetzt, die die Atemwege angreift und die Augen stark reizt.

Verbesserte Kocher für Frauen und Umwelt

Die Partnerorganisation Seva Mandir hat im Kampf gegen den Klimawandel ein Sozialunternehmen Udaipur Urja Initiatives Producer Co. (UUIPC) ausgegründet, das als Partnerorganisation von Brot für die Welt der Bevölkerung des Distrikts Udaipur den Zugang zu effizienten Kochern ermöglicht.

Lakshmi und ihre siebenköpfige Familie durften als eine der ersten Familien den neuen, energieeffizienten Kocher testen. Für sie ist die Zeitersparnis der größte Vorteil. Sie erklärt, dass das zweimal tägliche Kochen für die ganze Familie auf den traditionellen Öfen etwa 1,5 Stunden pro Mahlzeit dauerte. Mit den neuen, energieeffizienten Kochern benötigt Lakshima weniger als eine Stunde. Die neu gewonnene Freizeit verbringt die Familie zusammen auf ihren Feldern, um ihr Einkommen zu verbessern. Aber auch die Flexibilität, den Kocher überall zu verwenden und die verringerte Nutzung von Brennholz, gefällt Lakshima.

Frauen berichten von weniger Ruß auf den Töpfen, einem Rückgang von Augenreizungen und einer Reduzierung ihrer Atembeschwerden. Sie müssen nicht mehr mühsam Feuerholz sammeln oder kaufen und profitieren von gewonnener Zeit und mehr Geld in der Haushaltskasse.

Insgesamt werden mit dem Klimaschutzprojekt 429.000 Tonnen CO2 eingespart. Für den Überwachungszeitraum 01/10/2017 bis 31/07/2019 wurden bisher bereits 68.820 Tonnen CO2 eingespart. Im Durchschnitt benötigt eine Familie durch die neuen Kocher 67,5 % weniger Holz und Frauen sparen jährlich etwa 500 Stunden Zeit ein, die sie zum Holz sammeln bräuchten.

Schaffung von Arbeitsplätzen in der ländlichen Region

Das Monitoring der Kocher erfolgt ebenfalls durch die Frauen, die hierdurch zusätzlich Geld verdienen. Sie wurden darin ausgebildet, die Kocher monatlich zu überprüfen und die Familien zur Nutzung zu befragen. Regelmäßige Wartungen sorgen dafür, dass die Kocher optimal genutzt werden. So werden neben innovativen Technologien, auch Arbeitsplätze im Distrikt geschaffen und die wirtschaftliche Situation der Familien verbessert. Insgesamt hat das Projekt so 150 Arbeitsplätze in der ländlichen Gemeinden geschaffen, 134 davon für Frauen.

Im Gold Standard Register können Sie die stillgelegten Zertifikate transparent einsehen und erhalten einen Überblick über die Klima- und Entwicklungswirkungen des zertifizierten Projekts: https://registry.goldstandard.org/projects/details/16

Perun Lodha von Udaipur Urja Initiatives Producer Co. (UUIPC) klärt über die Folgen des Klimawandels auf

"In den letzten Jahren haben sich in Süd-Rajasthan die Auswirkungen des Klimawandels durch eine Knappheit der Ressourcen und einer Veränderung das Leben in der Region gezeigt. Männer müssen migrieren um Arbeit zu finden. Frauen und Kindern bleiben zurück um die Felder zu bewirtschaften und für die Familie zu sorgen. Mit zunehmenden Arbeitsplätzen und geringerer Bodenfruchtbarkeit stehen diese weiblichen Landwirte unvorhersehbaren Szenarien in der Landwirtschaft gegenüber. Um wirtschaftlich zu überleben, müssen sie größere Anstrengungen hinsichtlich Landabkürzung, Ernte und Bildung unternehmen. Die Sorgearbeit wird für Frauen und Jugendliche beschwerlicher, weil sie zusätzliche Kilometer laufen müssen, um Wasser und Brennholz zu holen und andere ökonomische Ressourcen zu sichern. Dies führt dazu, dass sie keine oder wenig Zeit für die Ausbildung haben"

- Perun Lodha, Udaipur Urja Initiatives Producer Co. (UUIPC)

Projektland

Indien

Projektart

Energieeffizienz

Beitrag zu den SDG

Unser Partner

UUIPC ist ein Sozialunternehmen, dass von der indischen Organisation Seva Mandir gegründet wurde. Das Ziel von UUIPC besteht darin, ländliche Haushalte mit innovativen klimaschonenden Technologien auszustatten und so die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung zu stärken. Die Ausgabe energieeffizienter Herde bildet eine Methode, um dieses Ziel zu erreichen. Besonders Frauen profitieren vom Engagement von UUIPC, da ihre Kompetenzen gestärkt und ausgebaut werden. Weitere Informationen finden Sie unter UUIPC http://udaipururja.in/

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