Welche Alternativen zum klassischen Weihnachtsbaum gibt es?
Außerdem stellt sich die Frage, ob es nicht auch möglich wäre, das Weihnachtsfest mit einem schönen selbstgebastelten Baum zu verbringen als Bäume für die Nutzung als Weihnachtsbaum anzupflanzen nur um sie wenige Jahre später wieder zu fällen.
Ein paar Fakten zur derzeitigen Situation rund um das Thema Weihnachtsbäume
In Deutschland werden jedes Jahr in der Weihnachtszeit ca. 25 Millionen Weihnachtsbäume gefällt und in Österreich kommen noch fast 3 Millionen dazu. Noch immer werden die meisten Bäume auf Plantagen nur für diesen Zweck gepflanzt und mit Herbiziden und Pestiziden gespritzt, welche sich dann auch noch am Baum im Wohnzimmer wiederfinden, nicht nur in Umwelt, Flora und Fauna. Je nach Art und gewünschter Größe wachsen die Bäume ca. 7-12 Jahre, bevor sie gefällt werden. Viele Bäume werden außerdem im Ausland angepflanzt und danach aufwendig nach Deutschland transportiert.
Was gibt es also für Alternativen zum klassischen Weihnachtsbaum im Wohnzimmer?
Plastikweihnachtsbäume sind es in der Regel nicht, da sie meist in Asien produziert werden und nach nur wenigen Jahren auch wieder entsorgt werden. Der Fußabdruck eines Plastikbaumes (Herstellung, Transport und Entsorgung) beläuft sich auf etwa 48 Kilogramm CO2 während ein Naturbaum nur 3,1 Kilogramm aufweist.
Weihnachtsbäume im Topf
Dann gibt es auch Weihnachtsbäume im Topf mit Wurzeln – während sich das zwar besser anhört, muss man bedenken, dass die meisten Bäume, nachdem sie wieder ausgesetzt werden, das Setzen mitten im Winter aus verschiedenen Gründen leider nicht überleben. Bei ihrer Zucht werden ebenfalls oft Pestizide eingesetzt. Wenn die Bäume auf Plantagen angepflanzt und später in Töpfe gesetzt werden, verlieren sie sehr viele Wurzeln und die Topfgröße und damit das Gewicht ist meist ebenfalls enorm. Die Organisation Robin Wood empfiehlt bei Topfbäumen, einen Baum zu erwerben, der schon im Topf großgezogen wurde und nach Gebrauch im Topf weiterwachsen darf.
Was können Experten also empfehlen?
Wenn es ein Natur-Weihnachtsbaum sein soll, dann sollte er unbedingt aus der Region stammen und nicht etwa aus fernen Ländern importiert werden. Der Naturschutzbund Deutschland rät Fichten, Kiefern oder Weißtannen aus Durchforstungsmaßnahmen zu verwenden, weil diese sowieso gefällt werden müssten und im Gegensatz zu Plantagenbäumen nicht mit Pestiziden behandelt werden.
Der WWF Deutschland empfiehlt, einen Baum mit Bio-Siegel wie Naturland, Bioland oder Demeter zu erwerben. Bio-Bäume kosten in der Regel um 5-10 Euro mehr als konventionell behandelte Bäume. Eine weitere gute Möglichkeit sind Bäume mit FSC-Siegel, das garantiert, dass die Weihnachtsbäume weder gespritzt wurden, noch aus Kahlschlägen stammen oder Entwässerungsmaßnahmen stattgefunden haben.
Welche Möglichkeiten gibt es, wenn Sie bereit sind, ganz auf den klassischen Weihnachtsbaum zu verzichten?
Die bei weitem umweltfreundlichste Variante ist, einen Weihnachtsbaumersatz selbst zu basteln. Dieser kann aus Holzresten, Ästen, Blättern, etc. bestehen und genauso aussehen, wie Sie es wünschen. Und dabei kann auch noch die ganze Familie mitbasteln bzw. etwas beisteuern. Den ‚Baum‘ kann man dann genauso mit schönen, selbstgebastelten Strohsternen, Keksen oder ähnlichem schmücken und mit Kerzen oder LED-Lichterketten ausstatten.
Viel Spaß und Kreativität beim Auswählen Ihres Baumes für das Weihnachtsfest! Tipps zum Thema Weihnachtsbäume und unsere Adventskalender finden Sie auch auf Instagram.