Ein Gastbeitrag von Bärbel Höhn
Klimakrise: Es ist höchste Zeit, wir müssen handeln!
2018 war ein Jahr voller Extremwetter. Dürre in Afrika, Waldbrände in Kalifornien, Überschwemmungen in Südeuropa, Taifune in Asien. Auch Deutschland erlebte ein Jahr mit Wetterextremen. Die Klimakrise ist angekommen.
Trotzdem fällt es vielen Ländern schwer, endlich die notwendige Transformation hin zu einer CO2-freien Wirtschaft anzugehen. In den letzten zwei Jahren ist der CO2-Ausstoß weltweit wieder gestiegen. 2018 wird das Jahr mit dem höchsten CO2-Ausstoß, der je gemessen wurde.
Trotz der dramatischen Situation war auf der Klimakonferenz COP24 in Kattowitz, im Kohlegebiet von Polen, mittlerweile der Einfluss der Politik von Trump zu spüren. Im Windschatten der USA versuchen auch andere Länder wie Russland, Saudi Arabien und Kuwait die Ziele des Pariser Klimaabkommens aufzuweichen. Brasilien, das ab Januar 2019 einen Klimaskeptiker als Präsident haben wird, hat die Klimakonferenz einen Tag lang blockiert.
Deutschland liegt mit fast 10 Tonnen klimaschädlichen Emissionen pro Kopf erheblich über dem Durchschnitt der EU. Seit 10 Jahren gibt es in Deutschland keine CO2-Reduktion mehr. Unter einem Papier, das neun EU Länder für ehrgeizigeren Klimaschutz vorgestellt haben, fehlt Deutschland.
Es gibt aber auch positive Entwicklungen: der Preis für Solarstrom ist so stark gesunken, dass Photovoltaik in vielen Ländern erheblich kostengünstiger ist als Kohle. Gerade arme Länder des Südens steigen sofort in dezentrale Erneuerbare Energien ein und viele werden damit das Kohlezeitalter überspringen.
Junge Menschen in Europa kämpfen für den Klimaschutz und ihre Zukunft. Jede und jeder von uns kann etwas tun. Produkte aus der Region und weniger Fleisch essen, Energieeinsparungen im eigenen Haushalt vornehmen oder eine CO2-ärmere Mobilität nutzen. Wenn Flüge sich nicht vermeiden lassen, mit der Klima-Kollekte den CO2-Ausstoß kompensieren.
Nachdem das Regelwerk zur Umsetzung des Klimaabkommens von Paris jetzt in Kattowitz einstimmig angenommen wurde, müssen endlich ehrgeizigere, nationale Klimastrategien umgesetzt werden. Die Zeit, um unter 2 Grad oder sogar 1,5 Grad bleiben zu können, wird immer knapper.