Nachhaltigkeitsforum der EKD

Angesichts der wachsenden ökologischen Krise und der Überschreitung planetarer Grenzen ist ein umfassendes und radikales gesamtgesellschaftliches Umsteuern nötig. Diese Große Transformation, wie sie der wissenschaftliche Beirat für Globale Umweltveränderungen bereits seit einigen Jahren fordert, impliziert auch einen kulturellen Wandel unserer Leitbilder und Lebensgewohnheiten. Dies ist ein Ergebnis des Nachhaltigkeitsforums der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), das vom 24.-25.11.2020 in digitaler Form mit etwa 180 TeilnehmerInnen aus Kirche und Gesellschaft und in Kooperation mit der Akademie des Versicherers im Raum der Kirchen sowie der Evangelischen Akademie Loccum stattfand. Die zweitägige Veranstaltung war mit hochkarätigen ReferentInnen besetzt.

Ernst Ullrich von Weizsäcker, Ehrenpräsident des Club of Rome, forderte beispielweise, dass die Praxis, die vermeintlich fehlenden Mittel für den Klimaschutz durch mehr Wachstum generieren zu wollen, dringend beendet werden müsse. Vielmehr brauche man eine neue Aufklärung, in der Herz und Kopf, Markt und Staat, Mensch und Natur in eine neue Balance kommen.

Eckart von Hirschhausen, Mitglied bei Scientist for future, ermutigte in seinem Input die Kirchen, sich ihrer großen Potentiale stärker bewusst zu sein, etwas zum gesellschaftlichen Wandel beitragen zu können. Sie seien flächendeckend präsent, weltweit vernetzt und hätten durch ihre christliche Botschaft eine wichtige Quelle der Hoffnung. Als positives, bereits existentes Beispiel hob er die Klima-Kollekte hervor.

Im zweiten Teil des Forums ging es um die Nachhaltige Entwicklung als Zukunftskunst sowie die Darstellung von positiven Zukunftsvisionen aus theologischer Perspektive.

Ruth Gütter, Referentin für Nachhaltigkeit der EKD, führte in ihrem Beitrag aus, dass es für einen Werte- und Kulturwandel immer Pioniere geben müsse, die den Wandel vorantreiben. Auch die evangelische Kirche verstehe sich als „Mahner, Mittler und Motor einer nachhaltigen Entwicklung“, da der Einsatz für globale wie auch intergenerationelle Gerechtigkeit sowie für den achtsamen Umgang mit der Mitschöpfung zu ihrem Grundauftrag gehöre.

Torsten Meireis, Professor für systematische Theologie an der Humboldt Universität zu Berlin, sprach sich für einen „theologischen Realismus“ aus. Nicht wir könnten die Welt retten, das sei das Werk Gottes. Gleichwohl seien der Garten Eden und die Stadt Gottes kräftige Hoffnungsbilder, die ChristInnen in ihrem Eintreten für Nachhaltigkeit stärken könnten.

Die TeilnehmerInnen beteiligten sich lebendig und zahlreich an dem digitalen Austausch und bekräftigten ihr Bedürfnis nach einer Fortsetzung des Dialoges.

Die Presseerklärung der EKD, die in Teilen in diese Meldung einfloss, finden Sie unter diesem Link: https://www.ekd.de/drittes-nachhaltigkeitsforum-ekd-2020-61304.htm

Die Video-Mitschnitte  des 3. Nachhaltigkeitsforums der EKD können Sie bei YouTube anschauen.

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